Entnahme und Untersuchung von Lymphknotengewebe

Für die sichere Diagnose ist die Untersuchung von Lymphknotengewebe durch einen auf Lymphome spezialisierten Pathologen erforderlich. Hierfür sollte nach Möglichkeit ein vollständiger Lymphknoten operativ entfernt werden. Ist ein betroffener Lymphknoten nur schwer zugänglich, können alternativ auch größere Gewebe­proben mittels einer Stanzbiopsie entnommen werden. Proben, die mit einer Feinnadel gewonnen wurden, sind für eine genaue Diagnostik nicht ausreichend.

Gemäß der WHO-Klassifikation für Lymphome stuft der Pathologe den Reifegrad der FL-Zellen in die Grade 1, 2, 3A oder 3B ein (= Grading). Ein FL mit dem Grad 1, 2 oder 3A wird als indolent (= langsam wachsend) bezeichnet, FL mit dem Grad 3B werden als aggressives (= schnell wachsendes) Lymphom betrachtet.

Nach der Diagnosestellung werden außerdem Untersuchungen zur Ausbreitung des FL im Körper durchgeführt (Staging = Stadienbe­stimmung). Dabei spielen die körperliche Untersuchung durch Ab­tasten und Ultraschall, das CT und die Knochenmarkbiopsie eine entscheidende Rolle.