Ausbreitung des FL im Körper
Nach der Ann-Arbor-Klassifikation unterscheidet man vier Stadien:
Stadium I: Befall einer einzigen Lymphknotenregion
Stadium II: Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells
Stadium III: Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf beiden Seiten des Zwerchfells
Stadium IV: diffuser Organbefall, z.B. Knochenmark, Leber
Wenn nur die Lymphknoten befallen sind, wird dies durch das Hinzufügen des Kürzels „N“ für „nodal“ (lateinisch nodus = Knoten) gekennzeichnet. Gibt es außerdem eine Beteiligung von Organen und Gewebe außerhalb der Lymphknoten, wird das mit einem „E“ für „extranodal“ (lateinisch extra = außerhalb) kenntlich gemacht.
Zusätzlich zum Stadium wird mit einem Kürzel angegeben, ob der Patient an B-Symptomen (Fieber über 38,00 C und/oder Nachtschweiß und/oder Gewichtsverlust) leidet. Der Zusatz A bedeutet, dass keine B- Symptome vorliegen, der Zusatz B sagt aus, dass der Patient B-Symptome hat.
Bei über 80 Prozent der Patienten wird das follikuläre Lymphom erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Nur bei wenigen Patienten wird das FL in einem frühen, lokalisierten Stadium festgestellt.
Risikofaktoren
Der wahrscheinliche Krankheitsverlauf (= Prognose) kann anhand einfach zu erhebender Faktoren in Form eines Risikoprofils abgeschätzt werden.
Diese Faktoren sind:
- Alter über 60 Jahre
- Hämoglobinwert (= Hb) von unter 12 g/dl
- erhöhte Laktatdehydrogenase (= LDH)
- mehr als vier befallene Lymphknotenregionen
- Stadium III oder IV
Abhängig davon, ob und wie viele dieser Faktoren zutreffen, unterscheidet man im so genannten Follicular Lymphoma International Prognostic Index (= FLIPI) drei Risikogruppen: niedrig (= 0-1 Faktoren), mittel/intermediär (= 2 Faktoren) und hoch (= 3-5 Faktoren). Das Risikoprofil eines Patienten hat jedoch außerhalb von klinischen Studien derzeit keinen Einfluss auf die Festlegung seiner Behandlung.
Bestimmung des Krankheitsstadiums